arte
Stolpersteine - Gegen das Vergessen
Info, Zeitgeschichte • 23.01.2025 • 21:05 - 22:00
Jeder einzelne Stolperstein wird von Hand gefertigt, jeder Buchstabe einzeln eingeschlagen.
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Zwei Steine erinnern an zwei Menschen, die früher hier gewohnt haben. Das Haus selbst gibt es nicht mehr.
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Der Erfinder: Künstler Gunter Demnig (li.) bei einer Verlegung im Gespräch mit dem Organisator der Stolpersteine in Frankfurt am Main, Martin Dill (re.)
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Die Stolpersteine gehören in vielen Städten Deutschlands längst zum Straßenbild. In Berlin liegen mehr als 10.000 von ihnen.
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Originaltitel
Gegen das Vergessen
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Info, Zeitgeschichte
"Hier wohnte" - so beginnen die Schriftzüge auf den meisten Stolpersteinen. Es folgen ein Name und die Eckdaten eines Lebens. Der Künstler Gunter Demnig, der das Projekt ins Leben gerufen hat, verlegte in den 90er Jahren die ersten Stolpersteine in Deutschland, um an die Deportation und Ermordung der Sinti und Roma zu erinnern. So ist ein Mahnmal für alle Opfergruppen des Nationalsozialismus entstanden - getragen vom Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Sie recherchieren die Geschichte der ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner ihrer Nachbarschaft. Inzwischen kommen viele Anfragen aus der ganzen Welt. Die Dokumentation verwebt die Geschichten hinter einzelnen Steinen mit der Geschichte des Projekts selbst - wie die Steine über die Jahre zu einem europäischen Netzwerk der Erinnerung gewachsen sind und wie sie Angehörigen, Freiwilligen und Passanten helfen, eine emotionale Verbindung zu den Opfern herzustellen und aufrechtzuerhalten. In Interviews und emotionalen Erzählungen werden die Bedeutung des Projekts für die jüngere Generation und die Herausforderungen der Erinnerung an den Holocaust und die nationalsozialistischen Verbrechen sichtbar. Das Projekt stößt aber auch auf Widerstände: In München, Paris und anderen Städten wehren sich Anwohner und Verwaltungen gegen die Verlegung der Stolpersteine. Die Dokumentation sensibilisiert für Fragen der Erinnerungskultur und fordert eine intensivere Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit und den Opfern, deren Schicksale durch die Stolpersteine lebendig bleiben.