Wenn es draußen heiß oder gar zu heiß wird, leiden Körper und Psyche unter Hitzestress, wir fühlen uns erschöpft und reagieren schnell aggressiv. Derzeit erleben wir die heißesten Sommer seit Beginn der Temperatur-Aufzeichnungen und länger andauernde Hitzeperioden sind in hiesigen Breitengraden keine Ausnahme mehr. Der Körper muss diese heißen Temperaturen ausgleichen, damit alle Stoffwechselvorgänge weiter gut laufen. Das funktioniert am besten mit einer Körperkerntemperatur von 37 Grad Celsius. Steigt sie aber durch hohe Außentemperaturen und körperliche Anstrengung an, muss der Körper gegensteuern. Er verfügt über eine ausgeklügelte Thermoregulierung, deren wichtigster Bestandteil das Schwitzen ist. Aber diese Regulierung hat Grenzen. Und dann kann es gefährlich werden: für Menschen, die draußen arbeiten oder viel Sport treiben, ebenso für Kinder und Ältere. Immer mehr Menschen sterben an den Folgen der Hitze, die in Europa doppelt so schnell ansteigt wie im globalen Durchschnitt. Aber es gibt Möglichkeiten, unserem Körper zu helfen. Für Wissenschaft und Forschung ist das ein großes Thema. Forscher und Ärztinnen entwickeln Trainings und Empfehlungen, die bei der Anpassung an höhere Temperaturen helfen können. Die Dokumentation begleitet Menschen, die sich großer Hitze aussetzen: eine Triathletin, eine Dachdeckermeisterin und einen Feuerwehrmann. Lässt sich Hitzetoleranz tatsächlich trainieren? Und was können wir von diesen Menschen lernen? Die deutsche Triathletin Laura Zimmermann zählt zur Weltspitze. Wir begleiten ihre Vorbereitungen für den Ironman auf Hawaii. Dort herrschen extreme klimatische Bedingungen: hohe Temperaturen um die 30°C und eine extreme Luftfeuchtigkeit. Die "gefühlte" Temperatur liegt dann nochmals einige Grad höher. Unter der Leitung ihres Trainers Utz Brenner trainiert sie zuhause in Würzburg zunächst mit zusätzlicher Kleidung. Dann kommen heiße Bäder hinzu, um ihren Körper an die Hitze auf der Insel zu gewöhnen. Um zu überprüfen, ob ihr Hitzetraining erfolgreich ist, kontrolliert Dr. Kay Hanusch in seinem Bewegungslabor der Berner Fachhochschule. Er untersucht, ob und wie sich ihre Körpertemperatur beim Laufen durch das Hitzetraining verändert. Und tatsächlich zeigt sich, dass der Körper in der Lage ist, sich an höhere Temperaturen anzupassen. Auch Pierre Fehler muss in seinem Beruf immer wieder mit hohen Temperaturen umgehen. Er ist Brandmeisteranwärter bei der Kölner Feuerwehr und lernt über verschiedene Trainings, sich dem Feuer auszusetzen, Hitze auszuhalten und dabei einen kühlen Kopf zu bewahren. Bei bis zu 300°C muss er taktische Entscheidungen fällen, Menschenleben retten und darf sich selbst dabei nicht in Gefahr bringen - eine extreme Herausforderung, denn Hitze schürt Stress und Aggression. Julia Peetz ist Dachdeckermeisterin und steigt im Sommer auch mal früher aufs Dach, um der schlimmsten Hitze auszuweichen. Mit jedem Stockwerk steigt die Temperatur, die Sonne scheint heiß und die Arbeit mit Schweißbrennern treiben die Gradzahlen zusätzlich in die Höhe. Missachten Julia und ihre Kollegen Warnzeichen wie Schwindel oder Übelkeit kann es zu Sonnenstich oder sogar Hitzschlag kommen, dann versagen die Regulierungsmechanismen des Körpers und das kann im schlimmsten Fall sogar tödlich enden.