England gilt für Gartenliebhaber als das Reiseland schlechthin. Nach der Ankunft mit der Fähre an den weißen Kreidefelsen von Dover geht es nach Great Dixter, der Experimentierfläche des 2006 verstorbenen Gartenschriftstellers Christopher Lloyd. Bis heute ist seine ungezwungene Art Pflanzen einzusetzen ein Vorbild für viele Gartenplaner. Nicht nur in England. Eine 90 Meter lange Pergola aus Holzbalken und Kalksteinsäulen, üppig mit Kletterpflanzen überwachsen ist eines der Höhepunkte des Gartens von West Dean. Nicht weniger imposant ist der viktorianische Küchengarten, den "Gardens Manager" Jim Buckland gestaltet hat. Auch in England sind Gärten nicht immer weitläufig und spektakulär. Zumindest auf den ersten Blick. Der Garten von Highdown in Worthing in West Sussex wirkt fast schon bescheiden. Aber dass er überhaupt entstanden ist, ist nicht selbstverständlich. Hauptprotagonist in diesem Garten ist der Untergrund aus Kalk. An einigen Stellen blitzt sogar das blanke Gestein hervor. Eine Herausforderung für Chefgärtnerin Jo Hooper und ihr Team. Südwestlich von London, in der Grafschaft Hampshire, liegt das Anwesen von Upton Grey. Der dazugehörige Garten trägt die Handschrift einer der in Gärtnerkreisen bekanntesten Britinnen: Gertrude Jekyll. Dass der Garten aus dem Jahre 1908 heute wieder seinen typischen Charme versprüht, ist das Ergebnis penibler Recherche, harter Arbeit und viel Leidenschaft, die die Besitzerin Rosamund Wallinger über Jahrzehnte investierte. Im Südosten Englands, in der Grafschaft Kent, liegt einer der bekanntesten Gärten des Landes: Sissinghurst. Für viele Besucher das Idealbild eines Country-House-Garden. Sissinghurst ist das Lebenswerk der Gartenschriftstellerin Vita Sackville-West und ihres Mannes Harold Nicolson. 1930 kauften sie das Anwesen - zum damaligen Zeitpunkt mehr Ruine als einladender Wohnsitz. Über mehrere Jahre hinweg setzte das Ehepaar Gebäude instand und legte den prachtvollen Garten an.