Wenn Thomas Kundt kommt, geht es darum, Spuren zu beseitigen: Spuren des Todes und eines gelebten Lebens. "Hinter jeder Tür ein Schicksal" - beschreibt er seine Arbeit. Er betritt Wohnungen, in denen Menschen einsam waren und auch so gestorben sind. Was dem 45-Jährigen am meisten nahe geht, sind die Schicksale, die für ihn offenbar werden. Oft ist er der letzte Zeuge eines von Brüchen geprägten Lebens. Das berührt ihn sehr. Deshalb hat Thomas Kundt eine klare Botschaft an die Gesellschaft: "Lasst niemanden zurück, kümmert Euch um Eure Nachbarn!". Thomas Kundt ist Tatortreiniger und Desinfektor. Vor zehn Jahren hat er sich entschieden, in diese Branche einzusteigen. In seiner Arbeit findet er einen tiefen Sinn. Er steigt in die Geschichten der Verstorbenen ein und beendet diese mit dem Ausräumen ihrer Wohnungen. Autorin Elisabeth Enders zeigt den Menschen hinter dem Tatortreiniger. Was treibt ihn an und wie verleiht er seiner Arbeit - sehr öffentlichkeitswirksam - Sinn'?