Anwälte der Toten - Verbrechen, die Deutschland bewegten
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2020
Info, Recht + Kriminalität
Die heutigen Fälle: Mordfall Rudolph Moshammer: Rudolph Moshammer, schillernder Modezar, großherziger Freak, wird am Morgen des 14. Januar 2005 erdrosselt in seiner Wohnung aufgefunden. Das Geständnis des 25-jährigen Täters fördert Unglaubliches zutage: Moshammer pflegte Kontakte ins Strichermilieu. Tagsüber war er der geschäftstüchtige Selfmade-Millionär, der sich für Obdachlose engagierte, nachts fuhr er mit seinem Rolls Royce durch die Dunkelheit, auf der Suche nach einem käuflichen Sexpartner. 86 Tage in Gefangenschaft - der Fall Sascha Buzmann: Wiesbaden: Der neunjährige Sascha Buzmann ist am späten Nachmittag des 10. Januar 1986 auf dem Heimweg vom Rollschuhlaufen. Kurz vor dem Elternhaus wird er von hinten gepackt. Der Täter: der 34-jährige Adam G. Er hat den schmächtigen Jungen im Bus gesehen und versehentlich für ein Mädchen gehalten. Er verschleppt das Kind in einen Schaustellerwagen in Mainz-Kastel. Dort missbraucht er es in den darauffolgenden Tagen immer wieder. Wenn G. das Grundstück verlässt, muss Sascha in eine winzige Holzkiste kriechen. Mit der Zeit werden die sexuellen Übergriffe weniger, G. erzählt von seiner Kindheit, kauft dem Jungen Süßigkeiten. Am 5. April 1986 suchen zwei Polizisten den Mann auf, da er eine Rechnung nicht bezahlt hat. Zufällig entdecken sie dabei Sascha - 86 Tage nach seinem Verschwinden. Das Wiesbadener Landgericht verurteilt G. zu einer Haftstrafe von sieben Jahren. Nicht einmal fünf Monate nach seiner Haftentlassung entführt G. 1994 in Mainz einen 13-jährigen Jungen, missbraucht ihn und versteckt ihn auf seinem Gartengrundstück. Zehn Tage später lässt er sein Opfer laufen. Das Landgericht Mainz verurteilt Adam G. zu acht Jahren Gefängnis und ordnet eine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Sascha Buzmann kehrt als erwachsener Mann mit SPIEGEL TV zurück an den Ort des Verbrechens. Mord nach Feuerwehrball - ein Dorf unter Verdacht: Januar 1992. Feststimmung in Hänigsen, einem kleinen Ort nahe Hannover. Wie in jedem Jahr feiert das 5.000 Seelen-Dorf den Feuerwehrball. Auch die 19-jährige Sandra feiert mit, tanzt, flirtet. Am nächsten Tag finden Anwohner die Leiche des Mädchens unter einer Hecke - 50 Meter vom Ballsaal entfernt. Die Abiturientin ist auf dem Heimweg gegen 2 Uhr vergewaltigt und danach erwürgt worden. Alle Männer unter 70, die nach Mitternacht noch auf dem Feuerwehrfest waren, müssen Blut abgeben. Im Dorf verdächtigt jeder jeden. Aufatmen, als die Polizei einen 18jährigen Kfz-Schlosserlehrling festnimmt. Ein anonymer Anrufer hat die Ermittler auf seine Spur gebracht. Alles passt. Nur das Sperma, das bei Sandra gefunden wurde, stammt nicht von dem Tatverdächtigen. Die Suche nach dem Mörder beginnt erneut. Nach der Untersuchung von insgesamt 140 Blutproben nimmt die Polizei im Oktober 1992 schließlich einen 33-Jährigen fest. Der Masseur gehört zu den letzten Männern, die sich der freiwilligen Untersuchung gestellt hatten. Der Gen-Test überführt ihn. Doch der leugnet die Tat. Das Landgericht Hildesheim verurteilt im Mai 1994 den Angeklagten zu lebenslanger Haft.