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28 Minuten
Kultur, Magazin • 24.10.2024 • 04:00 - 04:45
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Originaltitel
28 minutes
Produktionsland
F
Produktionsdatum
2024
Kultur, Magazin
Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Ist das Psychodrama um die Doliprane-Affäre wirklich nötig? Am 17. Oktober legte endlich ein französischer Investmentfonds dem Sanofi-Konzern ein Angebot für den Kauf seiner Pharma-Tochter Opella vor, die das Schmerzmittel Doliprane herstellt und im Jahr 2023 mehr als 453 Millionen Einheiten verkauft hatte. Zuvor hatte Sanofi den Verkauf seiner Tochtergesellschaft an den amerikanischen Fonds CD&R angekündigt. Die Gewerkschaften CGT und CFDT riefen die Opella-Beschäftigten ab Donnerstag, den 17. Oktober, zu einem verlängerbaren Streik gegen den geplanten Verkauf auf. Opella beschäftigt in Frankreich mehr als 1700 Mitarbeiter. Sanofi, der "50 % der Anteile behalten wird", versprach Garantien in Bezug auf die Arbeitsplätze und die Herstellung des Medikaments Doliprane in Frankreich. Wird es 2025 ein neues, strengeres Einwanderungsgesetz geben? Die französische Regierungssprecherin Maud Bregeon kündigte am 13. Oktober die Ausarbeitung eines neuen Gesetzesvorschlags für 2025 an, mit dem das bisherige Einwanderungsgesetz verschärft werden soll. Innenminister Bruno Retailleau möchte die Maßnahmen, die vom Verfassungsrat aus formalen Gründen abgelehnt wurden, erneut vorlegen. Dazu gehören u. a. die Einschränkung der Familienzusammenführung und das Ende eines automatisch geltenden Bodenrechts. Außerdem könnte das neue Gesetz die Verlängerung der Haftdauer in einem Verwaltungszentrum von 90 Tagen auf 210 Tage für ausreisepflichtige Ausländer vorsehen. Nach Angaben der Tageszeitung "L'Opinion" verhandelt Bruno Retailleau nach dem neuen italienischen Modell mit Ländern wie Ruanda, Irak, Kasachstan oder Ägypten über "Unterverträge", damit diese ausreisepflichtige Ausländer, die nicht in ihr Heimatland abgeschoben werden können, aufnehmen. Diese Woche ist der französische Schauspieler und Regisseur Stéphane Freiss in unserer Sendung zu Gast. Er ist derzeit im Pariser Théâtre Libre in der Rolle des Lehrers Keating in einer Bühnenfassung vom "Club der toten Dichter" zu sehen. Nach den Vorstellungen in Paris geht das Theaterstück dann auf Frankreich-Tournee. Es handelt sich um eine Adaption des gleichnamigen Kultfilms von Peter Weir aus dem Jahr 1989, die in diesem Jahr mit zwei Molières, u. a. für die beste Regie, ausgezeichnet wurde. Der Schauspieler meint, die Figur John Keatings erinnere "uns natürlich an den Mut vieler Lehrer heute, die sich - manchmal unter Einsatz ihres Lebens - dafür einsetzen, ihren Schülern selbstständiges Denken beizubringen". Angesichts der aus dem Ruder laufenden Verschuldung Frankreichs hat der Finanzausschuss der Nationalversammlung nun eine Untersuchung der Ursachen für das unerwartete Defizit beantragt. Der Vorsitzende, Éric Coquerel, der diesen Antrag bereits Anfang Oktober gestellt hatte, möchte den ehemaligen Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire zur Rechenschaft ziehen. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden Politiker gegeneinander antreten. Emmanuel Macron hat gegenüber dem Magazin "Variety" erklärt, er wünsche sich, die berühmte Emily aus der Serie "Emily in Paris" bleibe in der französischen Hauptstadt, nachdem bekannt wurde, dass die nächste Staffel in Rom spielen könnte. Paola Puerari berichtet über die Auswirkungen der Serie auf das Image der französischen Hauptstadt. Der Fuß des Bergsteigers Andrew Irvine wurde Berichten zufolge auf dem Mount Everest gefunden, ein Jahrhundert nach seiner letzten Besteigung. Diese Entdeckung könnte das Rätsel um den Briten lösen: Starb er beim Aufstieg oder beim Abstieg? Wenn er den Gipfel erreicht hätte, würde dies bedeuten, dass der Berg bereits 1924 und nicht erst 1953 zum ersten Mal bestiegen worden wäre. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über den Tod des Hamas-Anführers Jihia Sinwar, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag "Kontinentaldrift" von Benoît Forgeard.